Lipödem erkennen und mit Fettabsaugung erfolgreich behandeln

Ein neues Körpergefühl bei Lipödem-Erkrankung

Lipödem: Nach einer Fettabsaugung lassen Schmerzen nach und die Ästhetik der Bein verhilft Frauen zu einem neuen Körpergefühl

Ein Lipödem kann betroffene Frauen sehr belasten. Die Fettverteilungsstörung verursacht oftmals unangenehme Schmerzen und verändert das Erscheinungsbild: Oberschenkel und Oberarme sind voluminös, Körpermitte, Hände und Füße sind schlank. Wie Sie eine Lipödem-Erkrankung erkennen und weshalb eine Fettabsaugung bei Lipödem ein neues, positives Körpergefühl schaffen kann, erklären wir Ihnen hier.

Lipödem: Erkennen Sie die Symptome

Ein Lipödem äußert sich durch verschiedene Symptome. Voluminöse, geschwollene Oberschenkel sind das auffälligste Merkmal der Krankheit. Dort kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung der Fettzellen im Fettgewebe der Unterhaut, während die Knöchel schlank bleiben. An den betroffenen Stellen lassen sich Verhärtungen ertasten. In manchen Fällen können zusätzlich Arme und Unterschenkel betroffen sein.

Typisch für das Lipödem ist das unproportionale Verhältnis der Körperteile zueinander: Betroffene Frauen können einen schlanken Oberkörper haben, während die Kleidergröße an den Oberschenkeln um mehrere Nummern abweicht. Dieses ungleiche Körperbild ist für betroffene Frauen psychisch oft eine hohe Belastung.

Hinzu kommen Schmerzen an den betroffenen Stellen. Besonders auf Berührung und Druck reagieren die geschwollenen Körperpartien empfindlich. Auch Blutergüsse treten leichter auf.

Zwischen den Fettzellen entstehen Wassereinlagerungen – sogenannte Ödeme. Diese drücken auf das umliegende Gewebe. Besonders nach langem Stehen, abends oder bei heißen Temperaturen tritt ein Schwere- und Spannungsgefühl in den Beinen auf.

Abgrenzung zu Übergewicht und Adipositas

Schwierig kann mitunter die Abgrenzung des Lipödems zu Übergewicht und Adipositas sein – besonders wenn die Lipödem-Erkrankung gleichzeitig mit einem erhöhten Körpergewicht vorliegt.

Auch bei Übergewicht kann es zu einer ungewöhnlichen Fettverteilung kommen, die zu voluminösen Oberschenkeln führt. Der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass beim Lipödem eine krankhafte Veränderung der Fettzellen selbst vorliegt, die zu einer unkontrollierten Vermehrung und Vergrößerung führt. Eine sichere Diagnose kann also ausschließlich Ihr Facharzt stellen.

Schweregrade und Typen des Lipödems

Der Krankheitsverlauf eines Lipödems kann in drei Stadien unterteilt werden:

  • Stadium I:Die Hautoberfläche ist glatt, das Unterhautfettgewebe verdickt. Die Fettstruktur ist feinknotig. Hier spricht man auch von Cellulite.
  • Stadium II:Die Hautoberfläche ist grobknotig. Es entstehen sichtbare Dellen.
  • Stadium III: Die Hautoberfläche ist sehr uneben, das Gewebe zusätzlich verdickt und härter. Deformierende Hautlappen prägen das Erscheinungsbild.

Darüber hinaus können verschiedene Typen des Lipödems unterschieden werden. Es geht um die Frage, welche Körperstellen betroffen sind:

  • Fettgewebsverteilungsstörung im Bereich von Gesäß und Hüfte
  • Lipödem Hüfte bis Kniebereich inkl. Fettlappenbildung im Innenseitenbereich
  • Lipödem Hüfte bis zu den Knöcheln
  • Lipödem an Arme bis zum Handgelenk und Beine Bis zu den Knöcheln
  • Lipödem an Arme inkl. Wassereinlagerungen in Handrücken und Fingern
  • Lipödem an den Beinen und Füßen inklusive Wassereinlagerungen

Ursachen für ein Lipödem

Die Ursachen für das Lipödem sind bislang nicht geklärt. Meist tritt die Krankheit nach der Pubertät oder im Anschluss an eine Schwangerschaft auf. Das deutet auf hormonelle Ursachen hin. Experten gehen außerdem davon aus, dass das Risiko eines Lipödems auch erblich bedingt ist.

Ist ein Lipödem heilbar?

Die Erkrankung an einem Lipödem bedingt ein immer weiteres Anwachsen des Unterhautgewebes. Es handelt sich also um chronische Beschwerden durch eine Störung der Fettverteilung im Gewebe. Ein Lipödem ist nicht heilbar, sondern nur einzudämmen. Dafür gibt es mehrere Ansätze.

Bei Lipödem-Erkrankung kann Wassergymnastik ein guter Ansatz sein.

 

Behandlungsansätze bei einem Lipödem

Wird die Krankheit frühzeitig erkannt und befindet sich in einem wenig fortgeschrittenen Stadium, gibt es verschiedene konservative Methoden, um die Symptome zunächst einzudämmen.

Dazu zählen Lymphdrainagen und maßgefertigte Kompressionsstrümpfe. Die Lymphdrainage wird meist vom Physiotherapeuten durchgeführt und sorgt dafür, dass Arme und Beine durch sanfte Handgriffe entstaut werden. Dadurch verringern sich die Schwellungen unter der Haut.

Außerdem empfiehlt es sich, dass Betroffene Übergewicht abbauen und regelmäßig Sport treiben. Wassergymnastik ist dabei besonders schonend für die Gelenke. Problematisch ist jedoch, dass das vermehrte Fettgewebe – anders als etwa bei einer Adipositas – auch durch die strengste Diät und Bewegung nicht abgebaut werden kann. Maßnahmen gegen die Wassereinlagerungen ändern ebenfalls nichts am Fettgebewebe.

All diese Behandlungen können nur temporär die Symptome lindern. Werden sie abgesetzt, verstärken sich die Beschwerden.

Eine Fettabsaugung kann hingegen dauerhafte Erfolge erzielen und Patientinnen ermöglichen, ein Leben ohne merkliche Einschränkungen zu führen – aus medizinischer wie aus ästhetischer Sicht.

Eine Fettabsaugung bietet dauerhaften Erfolg

Eine Fettabsaugung (Liposuktion) der betroffenen Stellen bietet bei einem Lipödem langanhaltenden Erfolg. Einmal entfernte oder zerstörte Fettzellen können nicht mehr nachwachsen. Für Betroffene ist der Eingriff damit eine große Erleichterung: Im Fachjargon heißt der Eingriff auch Lipo-Dekompression, da – vereinfacht gesagt – der Druck aus dem Gewebe genommen wird.
Nach einer Liposuktion sind deutlich weniger Schmerzen an den betroffenen Stellen zu erwarten. Auch die sonstigen Beeinträchtigungen durch die Krankheit gehören der Vergangenheit an. Ästhetisch ist das Ergebnis meist ansprechend – ein neues, positives Körpergefühl kann sich entwickeln.
Je nach dem Stadium, der Menge des entfernten Fettes und individueller Faktoren wie Alter, Lokalisation und Bindegewebe können allerdings mehrere Operationen sowie weitere Straffungsoperationen notwendig sein. Denn manchmal kann die Haut nicht von selbst schrumpfen, wie gewünscht.

Über den genauen Ablauf einer Fettabsaugung können Sie auf unserer Website Näheres erfahren. Am wichtigsten sind jedoch das persönliche Gespräch und die individuelle Untersuchung. So können wir gemeinsam besprechen, ob der Eingriff sinnvoll ist.

Wer trägt die Kosten für eine Fettabsaugung bei Lipödem?

Ob eine Fettabsaugung bei Lipödem von den Krankenkassen übernommen wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) sieht allerdings vor, dass eine Fettabsaugung zunächst befristet bis zum Jahr 2024 unter bestimmten Voraussetzungen von den Kassen übernommen wird.

Entscheidend für die Kostenübernahme ist zunächst der Nachweis über die medizinische Notwendigkeit des Eingriffs. Außerdem bezahlen die Kassen einen Eingriff erst ab Stadium III (befristet bis 2024).

Vor dem Eingriff muss mindestens sechs Monate lang eine konservative Behandlung erfolgen. Je nach Body Maß Index ist darüber hinaus eine Behandlung gegen Adipositas notwendig. Ab einem Body Maß Index von 40 kg/m2 soll keine Liposuktion durchgeführt werden.

Ob in Ihrem Fall eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse möglich ist, besprechen wir am besten im Rahmen einer umfangreichen persönlichen Untersuchung.