Brustvergrößerung mit Implantaten oder Eigenfett

Brustvergrößerung: Eigenfett statt Implantate?

Brustvergrößerung

Für eine Brustvergrößerung entscheiden sich jedes Jahr in Deutschland über 20.000 Frauen. Die bewährten Implantate aus Silikon kommen bei rund zwei Dritteln aller Eingriffe zum Einsatz. Für eine Brustvergrößerung mit Eigenfett entscheidet sich etwa ein weiteres Drittel der Frauen. Damit hat sich deren Anteil in den letzten Jahren mehr als verdoppelt.

Brustvergrößerung mit Implantaten

Wer an eine Brustvergrößerung denkt, hat automatisch Silikonkissen vor dem inneren Auge. Zu Recht – schließlich ist eine Brustvergrößerung mit Implantaten seit vielen Jahren das klassische, bewährte Standardverfahren. Etliche große Langzeitstudien belegen inzwischen die gute Verträglichkeit.

Größe und Form sind variabel

Viele Frauen entscheiden sich für Silikonimplantate, weil diese in der Größe frei wählbar sind. In unserer Klinik für plastische Chirurgie in Augsburg achten wir diesbezüglich immer auf ein harmonisches Gesamtergebnis. Das Ergebnis sollte unbedingt im Einklang mit der Figur und den körperlichen Voraussetzungen sein. Dazu trägt auch die Form der Implantate bei. Die Implantate variieren von tropenförmig bis rund. Sinnvoll ist daher ein ausführliches Beratungsgespräch, um die Wünsche der Patientin zu kennen und zu klären, ob sie im Rahmen des Möglichen umsetzbar sind.

Langlebig und auslaufsicher

Die heute verwendeten Implantate bestehen aus einer stabilen Hülle und sind mit einem vernetzten Silikongel gefüllt. In dem unwahrscheinlichen Fall, dass ein Implantat einen Riss bekommt, kann keine Flüssigkeit auslaufen. Bei aller Robustheit fühlen sich die Implantate dennoch natürlich an und sind normalerweise nicht auf Anhieb zu ertasten. Sofern keine Komplikationen auftreten, können sie auf unbestimmte Zeit im Körper bleiben.

Nachteile von Implantaten

Auch wenn die Implantate fachmännisch von einem erfahrenen plastischen Chirurgen eingesetzt werden, bleiben sie ein Fremdkörper. Damit gehen, wie bei jedem Implantat – zum Beispiel bei Zähnen, Hüfte oder Knie – gewisse Risiken einher.

Im Fall von Brustimplantaten besteht die Möglichkeit einer Ruptur, also einem Riss im Implantat. Dieses geringe Risiko lässt sich deutlich minimieren, indem ein hochwertiges Markenprodukt verwendet wird.

Verrutscht ein Implantat, muss der Chirurg die Lage in einem erneuten Eingriff korrigieren. Dabei entstehen in der Regel keine neuen Narben, da der Operateur die bereits zuvor gesetzten Schnitte als Zugang nutzt.

Kapselfibrose

Die häufigste Komplikation bei einer Brustvergrößerung mit Implantaten ist die Kapselfibrose. Bei bis zu bis zehn Prozent der Frauen tritt diese auf. Der Körper bildet grundsätzlich als Reaktion auf jeden Fremdkörper eine Gewebeschicht um denselben und versucht, ihn vom Körper abzukapseln. Das ist eine in diesem Fall zwar unerwünschte, aber normale Abwehrmaßnahme des Körpers. Nur wenn diese Schicht sehr dick und fest wird, besteht Handlungsbedarf. Treten ein starkes Spannungsgefühl und Schmerzen auf, muss der Chirurg die Kapsel eröffnen, unter Umständen sogar das Implantat mit der Kapsel entfernen.

Brustvergrößerung mit Eigenfett

In der ästhetisch-plastischen Chirurgie wird schon lange Eigenfett für verschiedene Eingriffe wie zum Beispiel in der Narbenbehandlung erfolgreich genutzt. Seit einigen Jahren wird die Eigenfetttransplantation auch bei Brustvergrößerungen immer beliebter.

Verwendung von körpereigenem Gewebe

Der entscheidende Vorteil bei einer Brustvergrößerung mit Eigenfett ist: Es wird körpereigenes Füllmaterial verwendet. Das heißt der Körper entwickelt keine Abwehrmaßnahmen (Kapselfibrose), ein Verrutschen von Implantaten ist nicht möglich und haptisch gibt es überhaupt keinen spürbaren Unterschied zu einer natürlichen Brust. Da eignet sich das Verfahren zum Beispiel auch hervorragend, um asymmetrische Brüste auszugleichen. Ist das Eigenfett einmal nach drei bis fünf Monaten endgültig eingeheilt, sind keine Komplikationen mehr zu erwarten.

Fettreduktion in der Spenderregion

Das nötige Eigenfett wird an geeigneten Spenderregionen wie zum Beispiel Oberschenkel, Po oder Bauch entnommen und gezielt dorthin eingebracht, wo es gebraucht wird. Damit verschwinden auch ungeliebte Fettpolster im Zuge des Eingriffs.

Keine Narbenbildung

Das entnommene Fett wird noch während der Operation aufbereitet und dann unter der Haut und hinter der Drüse mit sehr feinen Kanülen eingebracht. Es sind also nur kleine Stiche nötig und es entstehen minimale Narben.

Nachteile bei einer Brustvergrößerung mit Eigenfett

Wünscht sich eine Frau eine sehr deutliche Brustvergrößerung, so sind Implantate nach wie vor die bessere Wahl. Das Eigenfett-Verfahren eignet sich vor allem dann, wenn die Vergrößerung nicht über eine Körbchengröße hinausgehen soll. Denn damit das Eigenfett gut einheilt, muss es sehr fein verteilt in begrenzter Menge unter die Haut eingebracht werden. Allerdings ist es durchaus möglich, den Eingriff so oft zu wiederholen, bis die gewünschte Größe erreicht ist.

Auch wenn eine Brustvergrößerung mit Eigenfett sehr viele Vorteile bietet, muss offen angesprochen werden, dass es dazu noch keine großen Langzeitstudien gibt. Hier punkten eindeutig die Implantat-basierten Verfahren. Ein erfahrener plastischer Chirurg wird Vorzüge und Nachteile beider Methoden immer individuell abwägen und mit der Patientin ausführlich besprechen.